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Leserbrief von Robert Seidenath (Gusterath), Volksfreund 05.05.2017

"Brücke bei Temmels wäre besser"

 

Zum Bericht "Bis auf Igel sagen bisher alle Ja zum Aufstieg" (TV vom 10. April)(Bitte hier klicken für das Artikel):

Der von Bundesverkehrsminister Dobrindt geplante Moselaufstieg würde Trier nicht vom Straßenverkehr entlasten und das schon jetzt geplagte Igel wahrscheinlich noch mehr belasten. Aber Konz besteht auf dem Moselaufstieg, obwohl er sehr teuer und aufwendig - mit gewaltigen Dämmen und Einschnitten - zu bauen und sehr umweltzerstörerisch wäre.

 

Dabei gibt es bessere, das heißt kostengünstigere und weniger umweltbelastende Alternativen, die Konz sogar eine bessere Anbindung an die A64/E44 nach Luxemburg bringen und Igel nicht zusätzlich belasten würden. Die in jeder Hinsicht beste Lösung wäre eine Moselbrücke zwischen Temmels und Mertert mit Anschluss an die direkt nördlich von Mertert verlaufende E44 (luxemburgische A1), die zweitbeste eine Moselbrücke zwischen Igel und Wasserbilligerbrück mit einem Tunnel nach Langsur und einer Brücke über die Sauer nördlich von Langsur zum Anschluss an die nahe gelegene E 44. Das wäre etwas aufwendiger und teurer als die Brücke zwischen Temmels und Mertert, aber immer noch günstiger als der Moselaufstieg. Beide Varianten hätten den Vorteil, dass weitgehend vorhandene Straßen genutzt werden könnten und die Verbindung zur A64/E44 sogar kürzer wäre.

Mir ist unverständlich, weshalb man dann trotzdem unbedingt die schlechteste Lösung durchsetzen will und auf welch mysteriöse Weise der Moselaufstieg vom "weiteren Bedarf" zum "vordringlichen Bedarf" hochgestuft und gleichzeitig die ökologischen Auswirkungen von "sehr hohem Umweltrisiko" auf "mittleres Umweltrisiko" - auf dem Papier - abgestuft wurden.

Dass der Landesbetrieb Mobilität immer für Straßenbau ist - je größer und teurer, umso besser -, ist vielleicht nicht verwunderlich. Und dass wir künftig von einem inkompetenten Bundesverkehrsminister Dobrindt - nebst den übrigen CSU-Bundesministern - verschont blieben, wäre alleine schon Grund genug, im September eine nochmalige große Koalition zu verhindern.

 

Robert Seidenath, Gusterath