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Leserbrief von Heinz Müller (Trier-Zewen), Volksfreund 31.05.2017

Der Trierer CDU-Politiker Bernhard Kaster schäumt vor Wut. Diese Schlagzeile lässt vermuten, dass er den Moselaufstieg gegen den Willen der Landesregierung und die Bürger von Trier-Zewen und Igel mit Hilfe von Verkehrsminister Dobrindt im BVWP 2030 (Bundesverkehrswegeplan) geschönte Daten einstellen ließ. So wurde zum Beispiel im Projektinformationssystem (PRINS) zum BVWP 2030 ein "Planfeststellungsbeschluss, ergangen am 05.05.2003" aufgeführt, der nie rechtskräftig wurde. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) wird mit größer als 10 angegeben. In 2003 lag das NKV noch bei 1,3. Vielleicht wurde bei dem NKV 10 nur vergessen, ein Komma zu setzen, und es sollte 1,0 heißen. Denn eine Steigerung um fast das 10-Fache ist ja wohl schon verwunderlich. Zudem fehlt Herrn Kaster offensichtlich die zukunftsorientierte Weitsicht, sonst würde er nicht die völlig überholten Verkehrsplanungen der 60er/70er Jahre des vergangenen Jahrtausends aufrechterhalten und durchsetzen wollen.

 

Trier, Zewen und Igel werden nicht mit bis zu 10 000 PKW am Tag durch den Moselaufstieg entlastet werden. Pendlerzahlen von Arbeitnehmern, entnommen aus der Generalinspektion Soziales Luxemburg von 2012, setzen sich wie folgt zusammen: 12 000 Pendler aus dem Landkreis Trier-Saarburg fahren größtenteils über Grevenmacher, 5500 Pendler aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm direkt über die A 64, 6500 Pendler aus Trier durch Zewen, Igel und Wasserbillig (der Moselaufstieg bedingt einen Umweg von sechs Kilometern), 2000 Pendler aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und dem Vulkaneifelkreis fahren über die A 64. Der Schwerlastverkehr rollt nach wie vor durch Trier.

 

Ein neues Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren braucht Zeit. Das hat auch Herr Kaster zu akzeptieren. Ich frage mich: Was hat er eigentlich gegen die Mautpläne unternommen? Keine Maut, das wäre für die heimische Wirtschaft und die Grenzgängersituation von Vorteil, nicht der unsinnige Moselaufstieg. Wo soll das Projekt (60 Millionen Euro) in einer Kosten-Nutzen-Rechnung noch positiv im Ergebnis aufwarten? Kosten für die Instandhaltung und den Winterdienst der Folgejahre werden der Bevölkerung vorenthalten. Die Brücke in Mertert wäre schneller, günstiger und nicht nur für die Luxemburgpendler und den Grenzverkehr von Vorteil. Das eingesparte Geld könnte zur Sanierung des Straßen- und des Autobahnnetzes sinnvoll ausgegeben werden.

 

Heinz Müller

Trier-Zewen